Registriernummer/Bootsname:
Kategorie: Zeesbootreplik
Status: "Anschauungsobjekt"
STR. 9
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Allgemeine Bootsdaten
Baujahr: | 1986-1987 (Stapellauf 24.06.1987) |
Bauwerft: | Thomzik-Werft / Stralsund (ehem. Dinse Werft) |
Rumpfausführung: | Rundgatt, gerader Vorsteven |
Beplankung: | Eiche - kraweel |
Rumpflänge über Steven: | 10,65 m |
Länge über alles (l.ü.a.): | |
Rumpfbreite über Scheuerleiste: | 3,50 m |
Tiefgang (ohne/mit Schwert): | 0,80 m (Das Boot besitzt ein Seitenschwert, wie es um 1870 üblich war) |
Verdrängung: | 4 Tonnen + 1,5 Tonnen Ballast (Feldsteine) |
Takelung: | Ketsch |
Segelfläche: | 80,00 m² |
Motorisierung
keine |
Überholung
ca. 1999 | vor Einlagerung im Ausstellungspavillon - Überholung des Bootes bei Rammin & Söhne in Barth |
Eigner-/Bootshistorie
Eigner | Heimathafen | Kennzeichen | Zeitraum | Bemerkung |
Meeresmuseum Stralsund | Stralsund | STR. 9 Minna | 1987-1992 | bis 09/92 Liegeplatz Wustrow |
Meeresmuseum Stralsund | Stralsund | STR. 9 | 1993- | Stralsund am Querkanal |
Meeresmuseum Stralsund | Stralsund | STR. 9 | Pavillon (Nautineum Stralsund) |
Allgemeine Anmerkungen
Die STR. 9 entstand aus den Bemühungen des Meeresmuseums heraus ein Zeesboot zu erhalten, welches dem Originalzustand eines Bootes aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entspricht.
So entstand auf der Thomzik-Werft (ehem. Dinse) in Stralsund der Nachbau eines Zeesbootes, in der um 1870 üblichen Bauweise. Vorbild hierfür war die AHR 1 (Baujahr um 1870), das Zeesboot des Fischers Richard Dade aus Althagen. Es wurde im Jahr 1968 durch das Meeresmuseum erworben. Das Boot galt als eines der ältesten seines Typs und war vom Alter stark gezeichnt. Die ursprüngliche Konstruktion des Bootskörpers war trotz mehrfachem Umbau noch gut erkennbar.
Einige Details, welche an der AHR 1 nicht mehr nachvollziehbar waren, entnahm man Zeichnungen des dänischen Bootsbaumeisters Niels Christian Nielsen von der Insel Fejo. Dieser hatte im Jahre 1938 das Zeesboot "Minna", des aus Stralsund eingewanderten Fischers Max Rütting aufgemessen. Dieses Boot, welches 1872 in Stralsund gebaut wurde, entsprach der AHR 1 weitestgehend. Von der "Minna" übernommen, hat man die Gestaltung von Kielschwein, unterer Mastbefestigung und Spurklotz sowie Decksdetails, wie Vörunner mit Schwertgang und Form und Größe des Seitenschwertes.
Als Vorbild für das auf dem Vordeck befindliche Spakensspill, dienten die Zeichnung von Chr. Nielsen sowie eine Beschreibung von Jochen von Fircks. Der Ausbau des Vörunner erfolgte nach einer Beschreibung des Fischereiexperten Paulus Schiemenz von 1898. Die Risse für den Neubau des Zeesbootes wurden von Helmut Koy gezeichnt. Die so entstandene Zeesboot-Replik (STR. 9) entspricht mit ihrem Vorsteven, Rundgattheck, dem Seitenschwert, den fehlenden Aufbauten (Kappe) sowie fehlender Motorisierung, dem Stand der damaligen Zeit.
Die STR. 9 wurde 10 Jahre lang von Absolventen der Ingenieurhochschule für Seefahrt in Wustrow (Skipper Michael Dietz) gesegelt und ihre Fahreigenschaften wurden erprobt. Sie nahm u. a. auch an den Zeesbootregatten in Bodstedt teil. Nun ist das Boot im Nautineum auf dem Dänholm in Stralsund zu besichtigen. Für die STR. 9 wurde dort eigens ein Austellungspavillon errichtet.
Besonderheiten
- ursprüngliche Ausführung des Vörunner
- Schwertgang
- Seitenschwert
- Fischkasten (Dän'scher Deken) bei Öffnung Fassungsvermögen von 0,8m³
- Spakenspill
- Ausführung der Gaffelklaue (Gabel aus Eichenkrümmlingen)
- Fasertauwerk (Sisal)
- Baumwollsegel
weitere Details
- Großmast 11m
- Beanmast 6,5 m