Registriernummer/Bootsname:
Klasse: Große Klasse
Status: "an Land aufgelegt"
FZ 38 < INGE >
Allgemeine Bootsdaten
Baujahr: | 1912 |
Bauwerft: | Bootswerft Carl Holzerland sen. / Barth |
Rumpfausführung: | Spitzgatt, konvexer Vorsteven |
Beplankung: | Eiche - kraweel |
Rumpflänge über Steven: | 10,60 m |
Länge über alles (l.ü.a.): | 15,20 m |
Rumpfbreite über Scheuerleiste: | 3,30 m |
Tiefgang (ohne/mit Schwert): | 0,80 m / 1,80 m |
Verdrängung: | 8 Tonnen |
Takelung: | Ketsch |
Segelfläche: | 94 m2 |
Motorisierung
1 Zyl. Drot (13 PS) | |
2 Zyl. Schönebecker 2 NVD 14 - DM20 (22 PS) | |
aktuell | Volvo Penta (27 PS) |
Überholung
Eigner-/Bootshistorie
Eigner | Heimathafen | Kennzeichen | Zeitraum | Bemerkung |
1912- | als Zeesboot | |||
Peter Dettmann | Pruchten | PRU. 5 | -1938 | als Zeesboot |
Ewald Moritz | Bodstedt | BOD. 11, BOD.1 Inge | 1938-1970 | als Zeesboot |
Wolfgang Gräfe | Zingst | P-906 Seehund | 1970-1981 | als Fahrgastschiff |
Herr Schneider | Wustrow | FZ 38 Seehund, Flunder | 1981-1985 | als Traditionsboot |
Düngemittelwerk Poppendorf | Wustrow | FZ 38 Flunder, Inge | 1985-1990 | als Traditionsboot |
Hubertus Hasse | MH Rostock | FZ 38 Inge | 1990-2016 | als Traditionsboot |
Uwe Wenzel | Bodstedt | FZ 38 Inge | 2016-2020 | als Traditionsboot |
Nico Schüning | Greifswald | FZ 38 Inge | 2020-2024 | als Traditionsboot |
FZ 38 Inge | 2024-2024 | Zwischeneigner | ||
Lars Phillips | FZ 38 Inge | 2024-2024 | Zwischeneigner | |
Schiffswerft Barth GmbH | Barth | FZ 38 Inge | 2024- | als Ausstellungsstück |
Allgemeine Anmerkungen
Autor Timm Stütz hat in seinen Büchern "Braune Segel im Wind" sowie "Erlebniswelt Zeesenboote" dem Bodstedter Zeesenfischer Ewald Moritz ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Ewald Moritz war auf Südostrügen bei den Fischern unter dem Ökelnamen "Ernst Lauterbach" bekannt.
Nach dem Fischereieinsatz fuhr das Boot in den 70er Jahren in Zingst als Fahrgastschiff unter dem Namen "Seehund". Unter Eigner Hubertus Hasse war der Museumshafen Rostock jahrelang der Heimathafen des ehemaligen Bodstedter Zeesbootes. Seit 2016 befand sich "Inge" unter Bootseigner Uwe Wenzel wieder im einstigen Heimathafen am Bodstedter Bodden.
Eigentlich war INGE schon seit dem Verkauf aus Rostock ein Fall für eine Totalrekonstruktion. Gegen Ende der Saison 2020 wurde das Boot aber erneut verkauft und zog nach Greifswald um. Um den Rumpf schwimmfähig zu halten, fanden einige Notreparaturen mit Bleilappen statt. 2024 gelangte es dann über einen Zwischeneigner an einen weiteren Eigner. Bei der Überführung von Greifwald nach Rügen über Stralsund, im Juli 2024, ging INGE dort einem kleinen Vereinshafen auf Grund. Gegen Überlassung des wracken Bootsrumpfes veranlasste die Schiffswerft Barth die Bergung und Überführung der INGE. Seit August 2024 liegt das aufgebrauchte Traditionsboot nun an dem Ort, wo es einmal - vor weit über hundert Jahren - erbaut wurde. Das Boot wieder in Fahrt zu bringen, erscheint der Werft z. Zt. unverhälnismäßig. Die Instandsetzung käme einem Neubau gleich. INGE soll daher als Ausstellungsstück und Zeugnis des Bootsbaus in Barth dienen. (Vielen Dank für die Informationen an Stephan Reeckmann)