Registriernummer/Bootsname:
Klasse: Große Klasse
Status: "unter Segeln"
FZ 80 < CONNI >
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Allgemeine Bootsdaten
Baujahr: | 1893 |
Bauwerft: | Bootswerft Carl Holzerland sen. / Barth |
Rumpfausführung: | Rundgatt, Klippersteven |
Beplankung: | Eiche - kraweel |
Rumpflänge über Steven: | 11,20 m |
Länge über alles (l.ü.a.): | |
Rumpfbreite über Scheuerleiste: | 3,60 m |
Tiefgang (ohne/mit Schwert): | 0,90 m |
Verdrängung: | 9 Tonnen |
Takelung: | Ketsch |
Segelfläche: | 100 m² |
Motorisierung
1. Motor | Callesen Glühkopfmotor (15 PS) |
2. | EKM "Leipziger" (40 PS) |
Überholung
nach 1954 | Das Boot erhält auf der Dinsewerft ein abnehmbares Ruderhaus. Der Klippersteven wird durch einen geraden Steven ersetzt. |
1993 | Rückbau u. Rekonstruktion vom Kleinkutter zu traditionellen Zeesboot |
Eigner-/Bootshistorie
Eigner | Heimathafen | Kennzeichen | Zeitraum | Bemerkung |
Max Holtfreter sen. | Stralsund | 1893- | ||
Max Holtfreter jun. | Stralsund | STR. 11 | -1945 | letzter Zeesenfischer |
Bootsgemeinschaft |
Neuendorf/Hidd. | NEU. 007 Conni |
1949-1954 |
als Kleinkutter (Fischerei mit Langleinen) |
Reusengemeinschaft Erwin Schluck Bruno Kronemann Walter Striesow |
Neuendorf/Hidd. | NEU. 007 Conni | 1954-1985 | als Reusenmotorboot |
FPG Hiddensee | Neuendorf/Hidd. | NEU. 007 Conni | 1985-1992 | letzter Fischer |
Jörg Knaak | Stralsund, Wieck a. Darss Schwanebeck |
FZ 80 Conni | 1992- | als Traditionsboot |
Allgemeine Anmerkungen
Das Zeesboot hatte schon vor 1945 seine graue Farbgebung. Als die Rote Armee am 30. April 1945 Stralsund erreicht, wird in er Nacht zum 1. Mai durch SS und Wehrmacht die Ziegelgrabenbrücke des Rügendamms gesprengt. Zeesenfischer Max Holtfreter und seine Familie, die zu diesem unglücklichen Zeitpunkt nach Rügen flüchten wollen, werden im Durcheinander dieser Maßnahmen durch die SS auf ihrem Boot erschossen. Der Neuendorfer Fischer Bruno Kronemann erzählte: "Man wollte den Ablauf der Sprengung nicht gefährden". Vielleicht trug auch die Dunkelheit zu diesem unglücklichen Ereignis bei.
Danach ging das Fahrzeug nach Neuendorf/Hiddensee. Dort hat der Wirt vom Strandcafe, Konrad Witt, den Kaufpreis für das Zeesboot vorgeschossen. Ihm zu Ehren wird es auf den Namen "Conni" getauft.
Anfangs fischte Konrad "Conni" Witt (gelegentlich) zusammen mit Erich Gau (Ökelname "Lot") und Erwin Schluck als Bootsgemeinschaft. Später stießen Max Gau, Bruno Kronemann und Walter Striesow hinzu. Max Gau schied 1954 wegen Krankheit aus. Erich Gau übernahm von 1952-1958 die Fischerei seines Vaters Paul auf NEU. 33 "Schwalbe" (Ökelname "Suhr").
Daraufhin stellten Erwin Schluck, Bruno Kronemann u. Walter Striesow mit dem "Conni" in Gemeinschaft Reusen. Das Boot ging später als Reusenmotorboot in die FPG Hiddensee über, wo es bis 1992 verblieb. Es wurde auch als Versorgungsboot zwischen Schaprode und Neuendorf genutzt. (Quelle: Reinhard Schlieker, Max Gau, Detlev Gau)
Nach der Wende befand sich der Liegeplatz der CONNI über mehrere Jahrzenhnte hinweg im kleinen Boddenhafen von Wieck am Darss. Zum Schuss stand dieses alte Traditionsboot zum Verkauf. Im Jahr 2020 wurde der stark überholungsbedüftige Rumpf der CONNI bei ruhiger See über die Ostsee nach Niedersachsen geschleppt. Letzter bekannter Verbleib, ist ein Liegeplatz unweit des Schiffshebewerkes Lüneburg-Schwanebeck. Über die Zukunftspläne des Bootseigners ist derzeit nichts bekannt. Bei CONNI handelt es sich um einen der ältesten original erhaltenen Zeesbootrümpfe.
Weitere Details
Großmast 11,20 m